DIE ZEIT: Herr Van Quaquebeke, inwiefern ist diese Krise für Chefs eine besondere?

Niels Van Quaquebeke: Zu finanziellen Problemen kommen praktische, etwa das Homeoffice für ein ganzes Unternehmen zu organisieren. Dann die soziale Isolation als psychische Belastung für die Mitarbeitenden. Die stehen in viel höherem Maße unter Stress; manche verspüren Panik, krank zu werden oder ihren Job zu verlieren.

ZEIT: Vielen Chefs geht es wohl nicht anders.

Van Quaquebeke: Genau. Sie müssen ihre neue Arbeitsstruktur erst finden, vielleicht Kinder betreuen. Auch Chefs laufen zu Hause schon mal die Wände hoch. Wir sind alle Menschen, die gemeinsam an dieser Krise leiden – das müssen Führungskräfte erkennen und rüberbringen. Allerdings erlebe ich gerade Unternehmen, die zuallererst kühl die neuen Regeln diktieren. Das ist problematisch.