Neue Talente sind für den nachhaltigen Erfolg immer wichtig.
Neue Talente sind für den nachhaltigen Erfolg immer wichtig.
Was man von Fußballteams über das Einstellen von Top-Talenten lernen kann

Eine gemeinsame Studie deutscher und US-amerikanischer Universitäten hat den Umgang europäischer Fußballvereine mit neuen Talenten untersucht.

Die Studie hat rund 4500 Spielerwechsel zwischen 168 Fußballvereinen in Spanien, England, Italien, Deutschland und Frankreich unter die Lupe genommen.

Die Leistungsstärke des neuen Teams sowie die Einarbeitungszeit waren für den Erfolg der Jungtalente entscheidend.

Die private Hamburger Hochschule für Unternehmensführung, die Kühne Logistics University (KLU) hat in Kooperation mit der Technischen Universität München, der University of Maryland und der University of South Carolina eine Studie durchgeführt, die die Talente im europäischen Fußballmarkt und ihren Erfolg untersucht. Im Fokus standen 168 Fußballvereine der Top-Ligen in Spanien, England, Italien, Deutschland und Frankreich, die zwischen 2008 und 2018 das Potenzial von rund 4500 Spieler einsetzten.

Dieser Faktor ist besonders entscheidend für den Erfolg eines Teams

Entscheidend für den Erfolg der talentierten Spieler seien laut HR-Professorin Prisca Brosi, die die Studie mitverfasst hat, mehrere Faktoren. Der Zeitpunkt, zu dem der Spieler sein Team wechselt, sowie die Leistungsstärke des neuen Teams und die Einarbeitungszeit spielten dabei eine zentrale Rolle.

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Bei einem Vereinswechsel mitten in der Saison könne die Einarbeitungszeit zu gering sein, was sich nicht nur auf die Leistung des Spielers, sondern auch des ganzen Teams auswirke. Die Logik dahinter sei, dass neue Spieler ohne Einarbeitung sich in die Spielprozesse von leistungsstarken Teams oft sehr schlecht einbringen können. Bei leistungsschwachen Teams hingegen werde auf die Neuzugänge oft mehr gesetzt und dadurch komme ihr Talent mehr zum Tragen. Zudem spiele die Anzahl der Neuzugänge eine wichtige Rolle, denn zu viele neue Spiele könnten die Spielprozesse unterbrechen.

Die PR-Professorin der KLU erschließt für Unternehmen daraus, dass leistungsstarke, talentierte Neuzugänge sich immer lohnten, sei es für Fußballvereine oder auch für Unternehmen. Nicht anders als bei Fußballteams hänge jedoch die Entfaltung des individuellen Potenzials von der vorhandenen Teamleistung und sogar noch mehr von der richtigen Einarbeitung ab. Daher müssten Unternehmen für Neuzugänge offen sein, so Brosi. Großangelegte Einstellungen könnten allerdings verhindern, dass sie ausreichende Unterstützung bekämen. Deswegen sei es sinnvoller, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer „nach und nach ins Boot zu holen.“

AA