KLU Experten-Prognosen für 2024

Begeben Sie sich mit den Experten der KLU auf eine Reise in die Zukunft der Logistik und der Personalführung! Unsere Professoren stellen ihre Prognose für 2024 vor und sagen Trends, Strategien und Innovationen voraus, die die Logistiklandschaft neu definieren und unser tägliches Leben beeinflussen werden. Seien Sie mit ihrem Expertenwissen der Zeit voraus.

In Resilienz investieren

"Ein kritisches Thema für Supply Chain Manager im nächsten Jahr wird sein, den Balance Akt zwischen Kosten und Resilienz zu schaffen. Auf der einen Seite wird sich die Wirtschaft nicht so schnell erholen wir erhofft und der Kostendruck wird in vielen Unternehmen weiter zunehmen. Auf der anderen Seite erkennen immer mehr Unternehmen, dass sie ihre Lieferketten sicherer gegenüber Risiken machen müssen. Disruptionen durch Cyberattacken, geopolitische Ereignisse oder sonstige Störungen erfordern neue Denkweisen und Strategien, die leider nicht umsonst sind. Hier die richtigen Trade-off zu finden wird die Unternehmen in 2024 deutlich herausfordern."

Hightech und niedrige Lebensstandards

"Ich rechne mit einer zunehmenden Ungleichheit zwischen den Ländern, die Konflikte wie die Situation zwischen Gaza und Israel verschärfen könnte. Abgesehen davon rechne ich mit Weiterentwicklungen in der KI und Durchbrüchen in der Medizin, die den Fortschritt und die Automatisierung vorantreiben."

Das Trump-SZenario

"Aus meiner Sicht wird das dominierende Thema im Jahr 2024, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, die US-Präsidentschaftswahl sein. Je nach Ausgang können sich erhebliche globale Konsequenzen ergeben, insbesondere für Europa und Deutschland. Ein Sieg von Trump würde keine guten Aussichten bedeuten. Mögliche Konsequenzen wären die Auflösung multilateraler Strukturen wie der NATO, der WTO oder sogar der UNO durch den Rückzug der USA . Dies könnte die Einstellung der militärischen Unterstützung für die Ukraine, die Aufgabe amerikanischer Sicherheitsgarantien für Europa, einen erhöhten Bedarf an Verteidigungsausgaben bedeuten und potenzielle Auswirkungen auf Klimaabkommen haben, den Konflikt zwischen den USA und China, die Spannungen mit dem Iran und nicht zuletzt die Besteuerung sowie die Regulierung von Technologien und den Welthandel nach sich ziehen."

KI übernimmt das Office

"Der Elefant im Raum für viele Angestellte, von normalen Angestellten bis hin zu hochrangigen Managern ist und bleibt: Der Einsatz von KI bei der Arbeit. Der Wandel wird gewaltig sein. Und die notwendigen Überlegungen hierzu werden noch größer sein müssen - nicht nur darüber, wie man KI sinnvoll nutzt und einsetzt, sondern auch darüber, was die Rolle von uns Menschen in dieser neuen Zukunft sein wird."

Bessere Arbeitsbedingungen mit KI

"Die Einführung von KI zeigt deutlich, dass wir alle unsere digitalen Kompetenzen verbessern und mit dem technologischen Wandel Schritt halten müssen, um produktiv zu bleiben, was uns im Jahr 2024 weiter beschäftigen wird. Aus der HR-Perspektive stellt sich die Frage, wie wir KI am besten managen und in Aufgaben einbinden können, um bessere Arbeitsergebnisse zu erzielen sowie um Systeme zu schaffen, die Potential ausschöpfen. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, mit der Technologie zusammenzuarbeiten, um bessere Arbeitsplätze zu schaffen. Wir brauchen zudem emotionale Intelligenz bei der Bewältigung dieser Veränderungen, d. h. wir müssen den Mitarbeitern helfen, mit der daraus resultierenden Unsicherheit umzugehen. Des Weiteren wird kontinuierliches Lernen ein wichtiger HR-Trend in Unternehmen bleiben."

Marketing ganz persönlich

"Im Jahr 2024 werden wir weitere Entwicklungen von Technologien wie Konversations-KI und VR/AR erleben, die immersive, interaktive und personalisierte Marketingansätze ermöglichen."

Nachhaltig Karriere machen im Bereich Nachhaltigkeit

"Im Jahr 2024 werden wir einen weiteren Anstieg der Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften für Nachhaltigkeit im Bereich Lieferkette und Logistik erleben. Diese Nachfrage wird durch die zunehmende Zahl an Vorschriften und den wachsenden Bedarf an sinnvollen Nachhaltigkeitsverbesserungen im laufenden Betrieb angekurbelt. Nachhaltigkeit ist ein langfristiger Karriereweg, der in absehbarer Zeit nicht langweilig werden wird."

Klimatischer Wendepunkt

"Das Jahr 2023 war klimatisch gesehen ein sehr außergewöhnliches Jahr. Eine ganze Reihe gebrochener Temperaturrekorde, eine noch nie dagewesene Eisschmelze in der Antarktis und eine Flut von verheerenden Waldbränden haben Klimawissenschaftler zu der Frage veranlasst, ob 2023 eine einmalige Anomalie ist oder der Beginn einer neuen Phase einer schnelleren globalen Erwärmung ist. Mein Verdacht ist: Letzteres ist der Fall und 2024 wird weitere Anzeichen dafür liefern, dass sich die Wettersysteme immer schneller destabilisieren. Wenn die nächsten Klimadaten vorliegen, werden sich die Länderdelegationen auf der COP29-Konferenz im November 2024 wahrscheinlich auf ein viel radikaleres Maßnahmenpaket zur Kohlenstoffreduzierung einigen."

Lieferketten überdenken

"Im Jahr 2023 haben wir die Auswirkungen des Klimawandels an immer mehr Orten auf der Welt gesehen, mit Wetterbedingungen, die von extremer Hitze und Dürre bis hin zu extremen Regenfällen und Überschwemmungen reichen. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich fortsetzen. Daher erwarte ich neben den Bemühungen, die weitere Erderwärmung zu verlangsamen, eine kontinuierliche Entwicklung und Forschung zur Anpassung an diese extremen Bedingungen. Dies betrifft nicht nur den Landwirtschaftssektor und die Wasserwirtschaft, sondern wir werden auch unsere Lieferketten überdenken müssen, da Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Überschwemmungen und Erdbeben einen großen Einfluss auf deren Funktionieren haben können. Eine ständige Überwachung und ein Risikomanagement werden für die Gewährleistung einer widerstandsfähigen Lieferkette unerlässlich sein."

Mehr Wege für Mehrwegverpackungen

“Am 22. November 2023 hat das Europäische Parlament über einen Vorschlag für die Überarbeitung der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle abgestimmt, und somit seine Position hinsichtlich der Gesetzgebung zur Verringerung von Verpackungsmüll eingenommen. Insbesondere zum Thema Stärkung von Mehrwegverpackungen gab es im Vorhinein heftige Diskussionen, welche nun leider nur in einer sehr abgeschwächten Form Anwendung finden. Aus meiner Sicht wird es auf Basis dieser Vorgaben nicht möglich sein, den Verpackungsmüll ausreichend und nachhaltig zu reduzieren. Wir werden in der Zukunft nicht drumherum kommen, Systeme aufzubauen und nachhaltig und kosteneffizient zu managen, bei denen Verpackungen hinreichend oft wiederverwendet werden.“